Am Lauf des Lebens und zunehmender Bewusstheit stellt sich bei vielen Menschen das Bedürfnis ein, die bisherigen Erfahrungen und Geschehnisse zu reflektieren. Ein Bedürfnis nach Klärung und Verstehen, nach Neuordnung und -Orientierung, die den eigenen Wünschen und Zielen gerecht wird, bzw. diese überhaupt erst einmal in den Vordergrund rückt. Oftmals gestaltet es sich schwierig, den notwendigen Abstand zu sich selbst zu gewinnen, um festzustellen, wo man steht und welche spezifischen Eigenarten man entwickelt hat, die wesentlich auch die weitere Entwicklung beeinflussen werden. Das eigene Lebensumfeld ist in diesem Sinne ebenfalls als Teil der eigenen Persönlichkeit und Identität zu verstehen.Astrologische Psychologie ist als Werkzeug gedacht, eben diesen Abstand herzustellen. Die hierzu eingesetzte Symbol-Sprache bedient sich – wie alle Sprachen – bestimmter Elemente, Begriffe, Konstruktionen und eines Bezugssystems. Sie basiert auf wenigen Grundelementen, die in verschiedenen Kombinationen komplexe Verhältnisse, Beziehungen und Zusammenhänge beschreiben. Es ist eine Sprache, die versucht wertneutral die Dinge des Lebens und Erlebens zu benennen, zu erfassen und wirklichkeitsnah betrachtbar zu machen. Die Geburt eines Menschen ist der Anfang eines eigenständigen Lebens, das unter bestimmten Voraussetzungen beginnt. Im Verlauf der Entwicklung begegnet der Mensch immer wieder anderen Bedingungen und neuen Herausforderungen, mit denen er auf der Grundlage seiner Anlagen, frühen Prägungen und gemachten Erfahrungen umgeht. In der Astrologische Psychologie wird mittels einer grafischen Darstellung, der Radix, dieser individuelle und persönliche Entwicklungsprozess betrachtet.
Die Radix oder die Geburtsgrafik zeigt ein Abbild der Planetenanordnung aus der Sicht der Erde und kann für jeden beliebigen Zeitpunkt und Ort erstellt werden. Sie veranschaulicht und erfasst symbolisch eine bestimmte Ausgangs- und Grundlage des individuellen Werdegangs und wird in der Regel auf den Zeitpunkt der eigenen Geburt berechnet. Ziel des Studiums der Astrologischen Psychologie ist in erster Linie, die eigenen Vorstellungen, Erfahrungen und Handlungsweisen bewusster zu machen. Verschiedene Methoden der Anwendung schaffen Zugang zur Auseinandersetzung mit sich selbst. Die Arbeit mit der Geburtsgrafik kann Zeit und Raum eröffnen, um Selbstwahrnehmung zu vertiefen, Prozesse zu veranschaulichen und die Komplexität innerer und äusserer Bedingungen und Freiheiten fassbarer zu machen.Die «Wurzeln» der Astrologischen Psychologie
Die im Fernstudium vermittelten Techniken stellen eine Adaption der von Bruno und Louise Huber entwickelten Astrologischen Psychologie/Huber-Methode dar. In der Selbstdarstellung der Arbeit seines Instituts schrieb der Begründer Bruno Huber seinerzeit: «Astrologische Psychologie basiert auf einer psychologischen Grundkonzeption, die den Menschen als Ganzheit erfasst, sowohl als menschliche Psyche in ihrem Eingewobensein in die Umwelt, wie auch als geistige Entität (Individualität), die sich frei zu anderen in Beziehung setzen kann». Es geht dementsprechend darum, die Kausalität menschlichen Verhaltens in ihren Wurzeln zu erkennen, tiefe Lebensmotivationen, unbewusste Bestrebungen, innere Lebensziele ins Bewusstsein zu heben. In diesem Sinne bietet das Studium der Astrologischen Psychologie Methoden an, die tief in das Wesen der Existenz eindringen. Wer sich dieser mit Verantwortungsbewusstsein bedient, gewinnt bald Einsichten, die zu einem neuen umfassenden Lebens- und Seinsverständnis führen. Das bedeutet bessere Selbst- und Menschenkenntnis, autonome Lebensgestaltung sowie Verständnis für den notwendigen Interessenausgleich.