Gedanken zu Skorpion
Die Skorpionzeit gilt schlechthin als die düstere Zeit in unseren Breiten. Sie markiert die Phase des abnehmenden Sonnenlichts, bevor der Schütze als Lichtbringer die Wende einleitet. Es handelt sich um eine wiederkehrende Phase im Jahreslauf, in der die Menschen sich nach innen wenden, bzw. in der liegen gebliebene oder verdrängte
Themen aufsteigen, die angegangen werden müssen.
Es sind oft stecken gebliebene Gefühle, die nach Auflösung streben, weil sie einen Teil der persönlichen Energien blockieren. Vielleicht werden Verwicklungen mit
gesellschaftlichen Strukturen bewusst, die belasten und Raum einnehmen, der für die eigene Weiterentwicklung fehlt.
In solchen Fällen kann eine therapeutische Lebensweisheit ein erster Schritt in die richtige Richtung bedeuten: «Gehe in das Zentrum des Schmerzes und löse die Ursachen auf». Alle anderen Strategien führen bekanntermassen zur Aufschiebung, Verdrängung und vor allem zu weiterer Anhäufung von Belastungen und Konflikten.
Die Herausforderung besteht in der Überwindung emotionaler Fixierungen und Ängsten, die mit den Problemstellungen verknüpft sind. Dies gelingt in der Regel mit gutem
Willen, welcher die Verharrung im Krisenmodus überwinden kann. Wer diesen Weg wählt, wird früher oder später eine Erfahrung echter Freiheit vollziehen.
Nutzen wir also die Zeit des fixen Wassers, die Unstimmigkeiten in uns zu erspüren und sie lange genug zuzulassen, damit der Wunsch sie aufzulösen, die Lethargie sie zu erdulden überwiegt.
Das Opfer, das hier zu erbringen ist, liegt meistens im Interessenausgleich innerhalb der Konfliktzone. Eine gute Übung, Stolz, Wut, Neid oder Nicht-Erreichtes geistig so einzuordnen, dass Gelassenheit und Zuversicht an die Stelle von Besorgnis und Belastung tritt.
Wir wünschen gutes Gelingen, dem Herbst und der eigenen inneren Stimmung die schönsten Seiten abzugewinnen.